Chronik

Zettmannsdorf , etwa am Mittellauf der Rauhen Ebrach gelegen, ist einer der ältesten Orte des nördlichen Steigerwaldes. Urkundlich ist es als Scitemulesdorf bereits seit dem Jahre 1123 (Jahr der Ebracher Klostergründung) bekannt. Mit großer Wahrscheinlichkeit ist es schon zur Zeit der weiteren Kolonisationswelle ( 9. Jahrhundert ) entstanden. Die Straße an der Zettmannsdorf liegt , ist neben der einige Jahrhunderte älteren Hochstraße, die auf den Höhenrücken zwischen Rauher und Mittlerer Ebrach verläuft, die älteste Verbindungsstraße zwischen Würzburg und Bamberg. Urkundlich ist bekannt, dass der heilige Bischof Otto bereits im Jahre 1103 von Köln über Würzburg nach Bamberg reiste und diese Hochstraße benutzte.

Zettmannsdorf besaß bereits im frühen Mittelalter ein Schloß mit Rittergut. Schloß und Gut dürften von Mitte des 12. Jahrhunderts bis zur übernahme durch die Herren von Gich (Giech) Klosterbesitz gewesen sein, weil zur Zeit der Klostergründung ein Graf Rapoto seine Lehensgüter bei dem Dorfe Scitemulesdorf an die Ebracher Kirche übertragen hat und dafür von den Ebracher Klosterbrüdern entschädigt wurde.

Vor der großen Pest ( 1348 ) blieb auch das Tal der Rauhen Ebrach nicht verschont. Diese grauenvolle Epidemie dezimierte die Bevölkerung bis zu 60 %. Nach dieser Seuche wurden die Herren von Gich , Besitzer des Schlosses und Rittergutes von Zettmannsdorf.

Im Bauernkrieg (1525 ) wurden alle Schlösser und Güter im Rauhen Ebrachtal (zwischen Zabelstein und Frensdorf ) abgebrannt und vernichtet. Als einziges Schloß im Rauhen Ebrachtal wurde das Schloß Zettmannsdorf alsbald wieder aufgebaut. Schloß mit Gut gehörte damals den Herren von Gich ( Giech).

Im Jahre 1558 überschreibt Helfant von Giech zu Lyssbergk und Zethmanssdorff seiner Ehefrau Eva von Giech (geb. von Aschhausen ) wegen Ihrer Mühewaltung das Schloß in Zethmanssdorff. Vermutlich wegen Ihrer Kinderlosigkeit, übernahm derer Neffe aus der Linie ( von Aschhausen zu Wertheim ) nach ihren Tod das Erbe.

Im Dreißigjährigen Krieg ( 1618 - 1648 ) blieb auch Zettmannsdorf nicht verschont. Durch das große Anwesen (Schloß mit Stallungen und Scheunen ) wurde es für kurze Zeit von den schwedischen Truppen, unter General Torstensen, als Tuppenunterkunft benutzt.

Südlich von Zettmannsdorf befanden sich ebenfalls bereits im Mittelalter die untergegangenen Orte Leibersdorf (Leiberstatt ) auch Luibrichsdorf genannt, das seit dem Jahre 1278 urkundlich bekannt und im 30 jährigen Krieg vernichtet wurde und Lindach, das ebenfalls seit dem Jahre 1278 urkundlich erwähnt und bereits im Jahre 1303 wüst ist.

Hirschberg, ein Ort mit Schloß an der Hochstraße, (zwischen Zettmannsdorf und Mönchherrnsdorf ) ist seit dem Jahre 1174 bekannt und wurde ebenfalls 1631 im dreißigjährigen Krieg verwüstet.

Mitte des 16. Jahrhunderts waren die Freiherren von Münster, Besitzer von Schloß und Gut Zettmannsdorf . Wohn und Lebensmittelpunkt der Freiherrn von Münster war auf Burg Lisberg. Schloß und Gut in Zettmannsdorf wurde nun von einen Verwalter betrieben und bewirtschaftet. Am 1. Septemper 1854 erwarben die Grafen zu Castell das Rittergut Zettmannsdorf von den Freiherrn von Münster. Die Grafen von Castell gaben anschließend den Gutshof auf . Wirtschaftsgebäude, Stallungen und Scheunen wurden an den Gutsarbeitern und Ortsbauern verkauft. Das Verwaltungsgebäude ( erbaut 1760 ) wurde seit dem Jahre 1827 als Schulhaus genutzt.

Dieses Schulhaus war die Bildungsstätte der Kinder von der Gemeinde Zettmannsdorf, Gemeinde Halbersdorf und der Ortschaft Oberneuses (Gemeinde Schönbrunn ) Dieses Haus beherbergte 2 Klassen
Klasse 1- 4. ( 6 - 9 Jahre )
Klasse 5- 8 ( 9 - 14 Jahre )
Seit der Bildungsreform 1973 ist die Volksschule in Zettmannsdorf aufgelöst. (hw)

www.stgwklub.de